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Protestmails des NABU

Seitens des Naturschutzbundes Rastede (NABU) werden in den letzter Zeit Protestmails (siehe nachstehendes Beispiel) generiert und automatisch an das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr in Hannover sowie an das Bundesminsterium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Berlin versandt.

Sehr geehrter Herr Minister,

die Planungen für die Küstenautobahn A22 erfüllen mich mit tiefer Sorge! Die neue Autobahn soll mehr Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze in die angeschlossenen Regionen bringen. Ich befürchte eher, dass aufgrund der schnelleren Erreichbarkeit weitere Arbeitsplätze von hier Richtung Osteuropa verlagert werden. Wem also dient diese Autobahn? Die Gebiete westlich der Weser sind bereits durch eine West-Ost- und eine Nord-Süd-Autobahn hervorragend erschlossen! In erster Linie wird die A22 dem von Osteuropa und Skandinavien in Richtung Westeuropa fließenden LKW-Verkehr als Transitstrecke dienen!

Welchen Preis zahlen die Regionen dafür? Bisher weitgehend unberührte und schützenswerte Landschaften vom Ammerland bis an die Elbe, die Rückzugsräume für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten und ein großes touristisches Potenzial darstellen, würden entwertet oder zerstört. Die Kosten dieser gigantischen Umweltzerstörung werden mit einem weiteren Elbtunnel ca. 2 Mrd. Euro betragen und damit zu einer nicht zu verantwortenden Hypothek für nachfolgende Generationen.

Ich fordere Sie daher auf, die Planungen für die A22 umgehend einzustellen und stattdessen vorhandene Alternativen ernsthaft zu prüfen!

Mit freundlichen Grüßen


Hierzu nehmen wir wie folgt Stellung:

Das Niedersächsische Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hatte im Jahre 2003 das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) beauftragt, eine Untersuchung durchzuführen. Ziel dieser Untersuchung war es, Aussagen über Wirkungen einer A 22 für die betroffenen Räume in verkehrlicher, raumordnerischer, wirtschaftsstruktureller und ökologischer Hinsicht zu erarbeiten. Die Untersuchungsergebnisse sind im Internet (http://www.kuestenautobahn.info/65.144.0.0.1.0.phtml) einzusehen. Hier wird sehr ausführ­lich zu den Fragen hinsichtlich der Wirkungen einer A 22 Auskunft gegeben.

Seit dem 16.10.2004 liegt der neue Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen vor. Die A 22 ist darin mit einer Länge von rund 113 km und Baukosten von rund 844 Mio. € im „Weiteren Bedarf mit Planungsrecht und besonderem naturschutzfachlichen Planungsauftrag“ ausgewiesen.

Im Rahmen der fortschreitenden Detailplanung wird der gemäß Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen „besondere naturschutzfachliche Planungsauftrag“ umgesetzt. Die verschiedenen Untersuchungen - insbesondere die Umweltverträglichkeitsstudie - erfolgen gewissenhaft und auf gesetzlicher Grundlage. Die fachspezifischen Lösungen werden im Planfeststellungsverfahren überprüft und der öffentlich – rechtlichen Genehmigung zugeführt.